Der rechtsextreme schwedische Politiker und Anwalt Rasmus Paludan plant an diesem Wochenende eine weitere Koran-Verbrennung vor der türkischen Botschaft in Stockholm.
Die anfallende Gebühr für die Beantragung einer Demonstrationserlaubnis bei der Polizei in Stockholm zahlte laut Angaben schwedischer Medien der Inhaber der Nachrichtenseite Nyheter idag und Moderator des Videokanals Riks, der Journalist Chang Frick.
Schwedischen Medien zufolge bestätigte Chang Frick die Zahlung der Gebühr in Höhe von 320 Kronen. Demnach habe Frick die Zahlung geleistet, weil es für Paludan nicht möglich gewesen sei, aus Dänemark rechtzeitig zurückzukommen und die Genehmigung einzuholen sowie die Gebühr zu bezahlen.
Frick weiter: „In diesem speziellen Fall unterstütze ich diese Art von Aktivismus, wenn es um die Türkei und Recep Tayyip Erdoğan geht. 300 Kronen ist ein kleiner Betrag, damit sollte es nicht stehen und fallen.“ In Schweden hält man von dieser Erklärung nicht viel, weil in einem Medienbericht zuvor Frick erklärt hatte, selbst an Paludan herangetreten zu sein, um eine weitere Koran-Verbrennung zu kaufen.
Chang Frick gilt als ein Putin-Anhänger, der für den russischen Staatssender RT gearbeitet hat, mehrfach nach Moskau reiste und seine eigene „alternative“ schwedische Nachrichtenseite, Nyheter Idag, aufgebaut hat. In einem Artikel der New York Times von 2019 wurde Frick erstmals in Verbindung mit Russland gebracht. Demnach arbeite Russland daran, die schwedische Gesellschaft zu polarisieren, indem es Provokationen inszeniert und gleichzeitig das Wachstum rechtsextremer Medien unterstützt. Frick sei in Schweden mit seinem Alternativmedium Nyheter Idag ein Verstärker, so die New York Times.
Angesichts dieser Faktenlage scheint der Beitritt Schwedens zur NATO möglicherweise von Russland sabotiert worden zu sein, erklären mehrere Beobachter aus Schweden. Dieser Vorfall spiele eine Schlüsselrolle bei den Verhandlungen zwischen der Türkei und Schweden.
Am Freitag wollte ein schwedischer Schriftsteller mit ägyptischem Migrationshintergrund vor der israelischen Botschaft in Stockholm eine Tora sowie die Bibel verbrennen. Die örtlichen Behörden gaben der Protestaktion anders als bei der Koran-Verbrennung diesmal keine Erlaubnis. Die jüdische Gemeinde wie auch die israelische Regierung hatten bei der schwedischen Regierung Protest eingelegt.