Ukraine dankt Türkei und Saudi Arabien für Gefangenenaustausch

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte auf Twitter der Türkei und Saudi Arabien, die als Vermittler zwischen der Ukraine und Russland einen Gefangenenaustausch ermöglicht hätten. 

Es ist bislang der größte Gefangenenaustausch zwischen der Ukraine und Russland seit Beginn des Krieges Ende Februar. Unter den 215 Freigelassenen befinden sich Militärbefehlshaber, die an der Verteidigung des Asow-Stahlwerks in Mariupol beteiligt waren sowie Ausländer aus fünf Staaten.

Das russische Verteidigungsministerium hat inzwischen die Rückkehr von 55 Soldaten aus ukrainischer Kriegsgefangenschaft bestätigt. Es handele sich um Soldaten der russischen Armee und um Soldaten der Separatistengebiete Donezk und Luhansk, sagte Sprecher Igor Konaschenkow am Donnerstag in Moskau. Sie seien zur Behandlung in Militärkrankenhäusern nach Russland gebracht worden.

Die Ukraine ließ im Gegenzug den inhaftierten prorussischen Politiker und Oligarchen Viktor Medwedtschuk ausreisen, einen Vertrauten von Russlands Staatschef Wladimir Putin. Allein damit habe man die Freilassung von 200 ukrainischen Gefangenen erreicht, teilte der Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak, mit.

Die Türkei sowie Saudi Arabien hatten bei dem Austausch der Kriegsgefangenen und Gefangenen vermittelt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte in New York am Rande der 77. UN-Generalversammlung am Montag durchsickern lassen, dass entsprechende Verhandlungen zum Gefangenenaustausch zwischen Kiew und Moskau geführt werden. Ankara bezeichnete die Übereinkunft unter türkischer Vermittlung als einen „wichtigen Schritt“ zur Beendigung des Krieges zwischen den beiden Ländern.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich bei den beiden Staaten für ihre Vermittlerrolle sowie der Unterstützung, bestimmte Vereinbarungen umzusetzen. Gemäß der Vereinbarung werden fünf von der Ukraine freigelassene Asow-Kommandanten bis zum Ende des Krieges in der Türkei bleiben. Sie werden ihre Familien sehen können, dürfen sich frei bewegen, aber das Land nicht verlassen. "Ich danke Präsident Erdoğan aufrichtig für seine führende Rolle bei der Befreiung unseres Volkes." erklärte Selenskyj auf Twitter.

Unter den Gefangenen, die von Russland freigelassen wurden, befinden sich zehn ausländische Staatsbürger, darunter 5 Bürger aus dem Vereinigten Königreich, 2 US-Staatsbürger, ein Bürger aus Marokko, einer aus Schweden und ein weiterer aus Kroatien. Sie werden unter Vermittlung Saudi-Arabiens nach Hause zurückkehren. Selenkyj erklärte auch hier, "ich bin allen, die dazu beigetragen haben, sehr dankbar!"