Vor dem Hintergrund der Abschaltung von Nord Stream 1 ist Erdgas in Europa um mehr als 35 Prozent teurer geworden. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte am Montag, dass die antirussischen Sanktionsmaßnahmen der Europäischen Union mit ein Grund dafür seien.
Als Reaktion auf die Ausweitung der Sanktionsmaßnahmen der USA, nahm das russische Außenministerium 25 weitere Personen auf die „schwarze Liste“, darunter Mitglieder des US-Kongresses, hochrangige US-Beamte, Vertreter der Wirtschaft sowie die Schauspieler Sean Penn und Ben Stiller. Das wurde am Montag vom russischen Außenministerium bekannt gegeben.
Russland hat auch persönliche Sanktionen gegen US-Präsident Joe Biden und US-Außenminister Anthony Blinken verhängt. Auf der Liste standen auch der Chef des Pentagon, Verteidigungsminister Lloyd Austin, und der Sohn von US-Präsident Hunter Biden.
Gas steigt auf der Londoner Börse auf über 2.900 US-Dollar
Vor dem Hintergrund der Abschaltung von Nord Stream 1 durch das russische Erdgasförderunternehmen Gazprom, ist Gas in Europa um mehr als 35 Prozent teurer geworden. Die Börsenpreise für Gas stiegen bei Handelseröffnung am Montag in Europa auf über 2.900 US-Dollar pro Tausend Kubikmeter und damit um mehr als 35 Prozent. Das belegen Daten der Londoner Börse ICE.
Das russische Unternehmen Gazprom hatte am vergangenen Freitag bekannt gegeben, dass die Nord Stream 1-Pipeline, die zuvor für drei Tage wegen planmäßiger Wartungsarbeiten angehalten worden war, den Betrieb aufgrund eines Öllecks am einzigen laufenden Block Trent 60 nicht wieder aufnehmen könnte.
Peskow und der Wink in Richtung Sanktionen
Der Pressesprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Dmitri Peskow, erklärte am Montag, die Probleme mit der Gasversorgung durch die Nord Stream 1-Pipeline würden bestehen bleiben, bis die antirussischen Sanktionsbeschränkungen aufgehoben werden. Peskow erklärte des Weiteren, dass die Wartung der Pipeline aufgrund der bestehenden Sanktionen der EU verhindert werde.
„Sie wissen, dass die Förderprobleme durch die Sanktionen entstanden sind, die westliche Staaten, darunter Deutschland und Großbritannien, gegen unser Land und gegen eine Reihe von Unternehmen verhängt haben. Es gibt keine anderen Gründe, die zu Problemen beim Pumpen führen würden“, sagte der Kreml-Sprecher und stellte fest, dass die Sanktionsbeschränkungen gegenüber Russland die Situation so weit gebracht haben, dass die Pipeline nicht mehr normal gewartet und betrieben werden könnten.
Peskow zufolge könnten Einschränkungen von Öllieferungen seitens russischer Erdölförderunternehmen an die EU, auch eine Reaktion auf die Preisobergrenze sein, die derzeit die G7 erörtere. Die G7 arbeiten an einem Preisdeckel für russisches Öl - Bundesfinanzminister Christian Lindner warb nach dem Treffen dabei um Mitstreiter. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen brachte auch für Gas eine Obergrenze ins Spiel. Das chinesische Außenministerium widersetzt sich offensichtlich der Entscheidung der G7-Staaten, eine Preisobergrenze für russisches Öl einzuführen. Das geht am Montag aus staatlichen Nachrichtenquellen hervor.