Die Alternativen an Gaslieferanten wurden von der Bundesregierung quasi ausgeschöpft. Die Gaspreise sind deshalb auf einen neuen Rekordhoch gestiegen. Dazu kommt: die sogenannte Gasumlage greift ab Herbst. Keine guten Bedingungen für den Start in den Winter.
Auf Industrie- und Haushaltskunden in Deutschland kommen nicht nur deutliche Mehrkosten zu, sondern auch Preisanpassung mit der Zwangsjacke. Vor allem für Kunden, die mit Verträgen ohne Anpassungsmöglichkeit aufwarten.
Und noch eine Hiobsbotschaft lässt aufhorchen: Die Gas-Pipeline Nord Stream 1 wird derzeit gewartet. Russland hatte am Freitag angekündigt, Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 Ende August für drei Tage zu stoppen. Vom 31. August bis zum 2. September werde wegen Wartungsarbeiten kein Gas fließen, teilte der Staatskonzern GAZPROM mit. In der Summe stieg der Gaspreis im Vergleich zu 2021 auf über 1000 Prozent.
Wenn nach den Wartungsarbeiten den russischen Angaben zufolge wieder täglich 33 Millionen Kubikmeter Erdgas geliefert werden, entspreche das nur 20 Prozent der täglichen Maximalleistung, auf die Russland die Lieferung schon vor einigen Wochen verringert hat.
Derweil hat Kuwait den Kniefall von Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck nicht gewürdigt. Auch die anderen Gasproduzenten wollen sich scheinbar nicht auf einen Deal mit der Bundesregierung einlassen; die Gründe sind vielfältig.