Es gibt keinen "islamischen Antisemitismus"

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Der Begriff des Antisemitismus ist aus der Transformation des mittelalterlichen Antijudaismus hervorgegangen, um Judenfeindlichkeit den Erfordernissen der rationalistisch-positivistischen Wissenschaftsgläubigkeit des 19. Jahrhunderts anzupassen. Dies ist ein durch und durch eurozentrischer Begriff.

Gibt es in der islamischen Welt Antijudaismus? Ja. Und damit muss sich die islamische Theologie auch auseinandersetzen. ABER: Dieser Antijudaismus hat nichts mit dem Antizionismus zu tun, der mit Abstand die stärkste Triebfeder für die Positionierung der islamischen Welt in diesem Konflikt ist.

Für Menschen mit Wurzeln im Nahen Osten und in der islamischen Welt ist Israel vor allem eine Spielart des westlichen Imperialismus und Kolonialismus.

Das hat nichts, rein gar nichts damit zu tun, dass es sich um Juden handelt.

Unsere Vorfahren haben nach der "Wiedereroberung" Andalusiens im Jahre 1492  Hunderttausende jüdischer Flüchtlinge aufgenommen und somit überhaupt die Grundlage dafür geschaffen, dass jüdisches Leben in der Geographie des östlichen Mittelmeeres möglich wurde.    
 
Für Europäer sind Zionisten Menschen, die eine sichere Heimstatt für die Juden in aller Welt suchen. Für die Menschen im Nahen Osten sind Zionisten europäische und amerikanische Kolonialisten.

Bitte versucht das endlich zu verstehen. Der zeitgenössische Antizionismus ist auf die Politik des Staates Israel zurückzuführen, die Muslime als Ungerechtigkeit und als Hauptursache des Konflikts im Nahen Osten betrachten.