Lafarge wegen Handel mit IS bestraft

Zu lesen in den Sprachen: GERMAN

Das US-Justizministerium hat gegen den französischen Zementriesen Lafarge wegen Zusammenarbeit mit dem Islamischen Staat in Syrien eine Geldstrafe von 778 Millionen US-Dollar verhängt.

Das US-Justizministerium gab in einer Pressesitzung bekannt, dass das Holcim-Tochterkonzern Lafarge und deren syrische Tochtergesellschaft „Lafarge Cement Syria plant“ aktiv die Hilfe der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) ausnutzten, um Konkurrenten zu verdrängen, das Geschäft aufrechtzuerhalten.

Laut dem Vorwurf wurde der Handel im Irak wie auch in Syrien vor allem in den Jahren 2013 und 2014 so aufrechterhalten, in dem die Lafarge Schmier- und Schutzgelder an die IS oder deren verbündeten Milizen auszahlte. Dabei geht das US-Justizministerium von rund 70 Millionen US-Dollar aus, die Manager ausgezahlt hätten, um ebenfalls am „Kuchen“ teilzuhaben.

Vor der Geldstrafe, die das US-Justizministerium gegen Lafarge verhängte, gab es eine monatelange Verhandlung zwischen den Parteien um die Schuld- und Zuständigkeitsfrage im Ermittlungsverfahren. Lafarge stimmte der Geldbuße zu und bekannte sich in einem Fall der Verschwörung zur materiellen Unterstützung der von den USA offiziell erklärten ausländischen Terrororganisationen IS für schuldig.

Ein US-Justizbeamter erklärte im Anschluss der Pressesitzung, die Lafarge, die jetzt ein Tochterkonzern der Schweizer Holcim sei, habe sich aus Profitgründen zu einer Magd des Terrors gemacht. „Inmitten eines Bürgerkriegs traf Lafarge die undenkbare Entscheidung, Geld in die Hände des IS zu legen, einer der barbarischsten Terrororganisationen der Welt, damit sie weiterhin Zement verkaufen kann“, sagte Breon Peace, Staatsanwalt des US-Justizministeriums.

Lafarge unterhielt während des syrischen Bürgerkrieges bis weit in die 2020er Jahre hin mehrere Zementwerke in Syrien, darunter in der nordsyrischen Stadt Ain al-Arab ( Kobanê ).