Putin will nicht nachgeben oder aufgeben

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Der russische Präsident Wladimir Putin entgegnete der Debatte der Europäischen Union über Obergrenzen für Öl- und Gaspreise mit einem russischen Märchen vom Bär, Wolf und Fuchs.

Der russische Präsident Wladimir Putin hält die anhaltenden Sanktionsmaßnahmen und Erweiterungsabsichten der Europäischen Union für kontraproduktiv. Während der „Eastern Economic Forum“ in Wladiwostok erklärte Putin in der vergangenen Woche, dass Russland auf die Ausweitung europäischer Sanktionen gegen russische Erdgas und Erdöl-Lieferungen reagieren werde.

Wenn „einige Entscheidungen politischer Art getroffen werden, die den Verträgen widersprechen“, dann „werden wir sie einfach nicht erfüllen“, sagte er. „Wir werden kein Gas, kein Öl, keine Kohle und kein Heizöl liefern“, „wir werden nichts liefern“ fügte Putin hinzu.

Laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS beabsichtige Russland zwar, ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen, aber wenn die Gegenparteien versuchen würden, "ihren Willen zu diktieren", werde eine Antwort folgen. Demnach erklärte Putin gegenüber der TASS, die EU vorerst nicht komplett von Lieferungen abzuschneiden und ihr die Zeit zur „Rückbesinnung“ zu geben. Falls nicht, werde man entsprechend dem Märchen vom Bär (Wolf) und Fuchs vorgehen und zusehen, wie Europa erfriere.

Laut der britischen Financial Times wird Europa unter dem Energiemangel leiden. Sie müsse, laut der Prof. Helen Thompson an der Universität Cambridge, dringend nach Möglichkeiten suchen, die Folgen der Energiekrise, die katastrophal sein werde, abzumildern.

Ihrer Meinung nach wurde die derzeitige Situation im Energiesektor in den westlichen Ländern, vor allem in Europa, durch zwei Faktoren negativ beeinflusst. Erstens weigere sich die EU anzuerkennen, dass unter den Bedingungen einer wachsenden Ökonomie mehr Energieressourcen benötigt werden. Aber gleichzeitig werde es nicht so schnell gehen, fossile Energie durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Die westlichen Länder müssten sich auf eine deutliche Verschlechterung der Wirtschaft vorbereiten, die ihre „demokratische System“ infrage stelle, so die Financial Time.

Aus China schreibt Prof. Wang Wen, dass das Forum von Wladiwostok eines zutage gefördert habe: Die USA werde in Fernost mit dieser Geschwindigkeit keine Rolle mehr spielen und jede Nation, die an diesem Forum fehle, verliere ebenfalls den Anschluss daran, in Asien Fuß zu fassen.

In Fernost entstehe der größte industrielle Fertigungsgürtel der Welt. Ein internationales Netz von grenzüberschreitender Wirtschaftsordnung zwischen China, Japan, Südkorea und dem Verband Südostasiatischer Nationen, kurz ASEAN, entstehe. Die Gesamtexporte der Region hätten bereits die der EU und Nordamerikas zusammengenommen übertroffen.

Der Kern der Rede von Putin hebe hervor, dass die Dominanz der Vereinigten Staaten in der Weltpolitik schwindet und kein Land Russland isolieren könne, so Prof. Wen in der aktuellen Ausgabe der „Global Times“.