Am Mittwoch leisteten sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit EU-Ratspräsident Charles Michel in Ankara wohl den teuersten Sofa der europäischen Geschichte.
Dem türkischem Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan und dem türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu sollen laut vertraulichen Informationen, dass dem Business Insider vorliegt, während des Treffens am Mittwoch von Spitzenvertretern der EU weitere Milliarden angedroht worden sein, wenn sie die Flüchtlinge aus Syrien, Jordanien und dem Libanon aufhalten.
Demnach sollen die EU-Spitzenvertreter der Türkei mit einer Fortsetzung des Flüchtlingspakts von 2016 mit weiteren Milliarden gedroht haben, sofern Ankara gewillt sei, die Flüchtlingsströme aus Syrien, Jordanien und dem Libanon zum versiegen zu bringen.
So wie es ausschaut, hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit einem einfachen Hütchentrick - genauer gesagt mit einem Sofatrick - geschickt die Aufmerksamkeit auf sich und das Sofa gelenkt haben, während im Hintergrund die Milliarden ausgehandelt wurden. Aber, ohne die politischen Zuträger wie Cem Özdemir oder Julia Klöckner, hätten die Leitmedien in Deutschland die Aufmerksamkeit nicht auf das "Ähm" der EU-Kommissionspräsidentin und das berühmte Dreisitzer-Sofa gelenkt.
Da sich die Türkei seit Jahren als bequemer Sündenbock eignet, bediente man sich auch jetzt beim gestrigen Treffen in Ankara der "Perception Management" (Wahrnehmungsmanagement, psychologische Kriegsführung), wie es Cem Özdemir hervorragend beschrieben hat. Daraufhin konzentrierten sich die deutschen Wutbürger aufgrund der medialen Schnappatmung und dem losgetretenen Gewitter von Twitter-Phänomenen unter dem Hashtag #Sofagate, während zeitgleich den deutschen Wutbürgern wieder einmal geschmeidig die Euros aus den Taschen entnommen wurden.
Damit hat die EU beim Basar-Treffen in Ankara nicht nur das teuerste Sofa ergattert, sondern auch seine eigenen Bürger darin Platz nehmen lassen und Psychotherapie betrieben, während die Türkei und Erdoğan ihnen die Taschen leerten.
Aber hey, etwas positives hatte es an sich. Die Türkei, vor allem der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan haben - im Gegenzug für die Milliarden aus der EU - etwas zurückgegeben: Die EU ist für weitere 2 bis 3 Jahre politisch stabilisiert. Die nächste europäische Psychotherapie-Sitzung ist aber bereits anberaumt - in Ankara!