Nord Stream 1, das von der staatlichen russischen Gazprom betrieben wird, ist seit vergangenen Samstag nicht wie erwartet wieder in Betrieb genommen worden. Seit Montag kursiert auch ein Werbevideo der Gazprom im Netz, das mit einer Musik vom Poeten und Musiker Jurij I. Vizbor begleitet wird.
Gazprom hatte am vergangenen Freitag angekündigt, dass es die Wiederaufnahme des Erdgasflusses durch Nord Stream 1, die Russland und Deutschland verbindet, aufgrund von Problemen verschieben werde. Eine Reaktion auf die angekündigten Sanktionsmaßnahmen der Europäischen Union?
Der in russischem Besitz befindliche Erdgasförderunternehmen Gazprom hat nun nach dem Stopp der Erdgasweiterleitung durch Nord Stream 1 am Montag ein Werbevideo ins Netz gestellt, die offensichtlich Europa gilt.
Das knapp zweiminütige Video wird dabei von einer Musik begleitet, die vom russischen Poeten, Musiker, Dichter sowie Theater- und Filmschauspieler Jurij I. Vizbor stammt (20. Juni 1934 in Moskau geboren, verstorben am 17. September 1984 in Moskau).
Zum Hintergrund von Vizbor: Vizbors Vater, ein Kommandant der Roten Armee, war litauischer Abstammung. Seine Mutter war eine ethnische Ukrainerin aus Krasnodon. 1937 fiel der Vater von Vizbor den Säuberungswellen Stalins zum Opfer. 1941 mussten Jurij und seine Mutter nach Sibirien abwandern. Diese Zeit beeinflusste die Abneigung des Künstlers gegen Politik und seine Faszination für die Wildnis.
Die Musik in dem Video von Gazprom stammt von Jurij I. Vizbor, aus dem Musikalbum "Grüne Feder" von 1967:
"Und der Winter wird groß"
Und der Winter wird großartig ...
Schau, jenseits des Flusses
stirbt der Herbst leise und
winkt mit einer gelben Hand.
Nasse Espen weinen,
Großvater Arbat
weint, Blaues Russland weint,
Verwandelt sich in Laubfall.
Und die Schneeverwehungen zermalmend,
Die Sonne wird im Frühling spritzen ...
Und der Winter wird großartig -
Nur Dämmerung und Schnee.