Pushback-Vorwürfe gegen Griechenland nehmen zu

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Drohnenaufnahmen zeigen den griechischen Grenzschutz, wie sie Flüchtlinge auf Schlauchboote zwingen und sie zurück in türkische Hoheitsgewässer nordwestlich von Çeşme drängen.

Griechenland sorgt mit immer öfter publik werdenden illegalen Pushbacks in der Ägäis für viel Aufsehen und Kritik. Vergangene Woche sorgte ein tragischer Vorfall für besonders für Empörung. 6 tote Migrantinnen und Migranten, darunter viele Kinder, hatte die türkische Küstenwache nach eigenen Angaben aus dem Mittelmeer geborgen.

Bei der Rettungsaktion wurden 73 Personen gerettet, 5 weitere werden bislang immer noch vermisst. Die Flüchtlinge waren nach eigenen Angaben von der griechischen Küstenwache gewaltsam zurückgedrängt worden. Betroffene erzählten, sie seien von Libanon nach Italien unterwegs gewesen, als sie die griechische Küstenwache gesehen und um Hilfe gebeten hätten. Diese habe sie aber in türkische Gewässer gewaltsam zurückgedrängt.

Am Freitag veröffentlichte der türkische Generalstab erneut eine Drohnenaufnahme, aus der ersichtlich wird, wie die griechische Küstenwache Flüchtlinge vom Deck des Küstenwachschiffs auf ein Schlauchboot zwingt und sie in Richtung türkische Hoheitsgewässer nordwestlich von Çeşme abdrängt.

In der vergangenen Woche warf der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan der Europäischen Union sowie Griechenland Verbrechen an der Menschlichkeit vor. Die türkischen Streitkräfte hätten allein in den letzten zwei Jahren in der Ägäis das Leben von 41.000 Menschen gerettet, die Griechenland unter den Augen der Frontex (Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache) zum Sterben zurückgelassen habe.