Syrisch-armenische Brigade: Solidarisch mit Dschihad

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In einer Videobotschaft hat sich die Märtyrer-Nubar-Ozanyan-Brigade aus Syrien wieder zurückgemeldet. Darin solidarisiert sie sich mit dem Dschihad der Palästinenser im Gazastreifen gegen Israel. Auch die Türkei kommt in der Botschaft nicht gut weg.

Solidarität mit Islamischen Dschihad

In der Videobotschaft der "Tabura Şehîd Nubar Ozanyan", die eine armenische Milizenorganisation in Syrien und ein Teil der Demokratischen Kräfte Syriens SDF ist, solidarisiert sich die Gruppe mit dem Islamischen Dschihad im Gaza

Darin wird der "Kampf" gegen den "Unterdrücker" Israel betont. Auch die Türkei wird in Zusammenhang mit Syrien in der Videobotschaft mehrmals betont.

Die Botschaft ist eine Reaktion auf den israelischen Sondereinsatz der Israel Defence Force IDF gegen den Islamischen Dschihad am Freitag in Gaza, bei dem nach israelischen Angaben Tajseer al-Dschaabari, einer der führenden Kommandeure getötet wurde. Nach tagelangen schweren Kämpfen im Gazastreifen sollen sich Israel und militante Palästinenser nach Angaben ägyptischer Vermittler heute auf einen Waffenstillstand geeinigt haben. Der Waffenstillstand werde um 20.00 Uhr Ortszeit beginnen.

Märtyrer-Nubar-Ozanyan-Brigade

Die "Tabura Şehîd Nubar Ozanyan" wurde 2019 in Raʾs al-ʿAin, einer nordsyrischen Stadt im Gouvernement al-Hasaka, gegründet. Die Brigade trägt den Namen des türkischen TKP/MLTİKKO-Kommandeurs Fermun Çırak, der sich selbst Nubar Ozanyan nannte. 

Ozanyan trat in jungen Jahren der linksextremistischen türkischen TKP/ML bei. Nach dem türkischen Staatsstreich von 1980 flüchtete Ozanyan nach Frankreich, wo er einer der Leibwächter von Yılmaz Güney war. In den späten 1980er Jahren schloss sich Ozanyan dem militärischen Flügel der TKP/ML sowie TİKKO an. 

Erste Berührung mit der palästinensischen Volksfront

1988 wagte sich Ozanyan nach Palästina und kämpfte mit der Volksfront für die Befreiung Palästinas gegen die israelischen Streitkräfte während der ersten Intifada. Ozanyan erhielt 1990 eine militärische Ausbildung von örtlichen Militanten im libanesischen Beqaa-Tal. Zwischen 1991 und 1992 kämpfte er im Ersten Bergkarabach-Krieg gegen Aserbaidschan und kehrte 1992 in die türkische Provinz Tunceli zurück, wo er sich danach am örtlichen maoistischen Aufstand beteiligte. Zu dieser Zeit begann Ozanyan in den Reihen der TKP/ML aufzusteigen und wurde ein wichtiger Organisator, Ideologe, Rekrutierer, Trainer und Frontkommandant der Partei.

2013 begann er TİKKO-Kämpfer im Nordirak auszubilden. Im Juli 2015 wurde er einer der Kommandeure des neu gegründeten Internationalen Freiheitsbataillons (IFB) in Syrien, dessen Ziel es war, die YPG / YPJ gegen den Islamischen Staat im Irak und die Levante zu schützen. Kurz darauf wurde auch die SDF gegründet, in der die verschiedenen terroristischen Strukturen der Terrororganisation PKK und der linksextremistischen Organisationen wie TKP/ML, TIKKO oder IFB zu vereinen.

Tod und Märtyrertum

Ozanyan nahm an der Schlacht um Raqqa teil, der selbsternannten Hauptstadt des Islamischen Staates IS. Am 14. August 2017 wurde er im Kampf getötet wurde. Eine Gedenkstätte wurde für ihn vom IFB und YPG / YPJ in Raqqa errichtet und er wurde am 28. August in al-Malikiyah beigesetzt. Sein Tod wurde von der TKP/ML (Kommunistische Partei der Türkei/Marxistisch-Leninistisch), der in Istanbul ansässigen armenischen Nor Zartonk-Gruppierung, der THKP-C/MLSPB (Volksbefreiungspartei-Front der Türkei / marxistisch-leninistische bewaffnete Propagandaeinheit), der PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas), der MLPD (Marxistisch–Leninistische Partei Deutschlands) und der IRPGF (International Revolutionary People's Guerilla Forces) als Märtyrertod erklärt.