Izmir: Tunç Soyer und weitere 157 verhaftet

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Bei einer Operation der türkischen Polizei in Zusammenarbeit mit der Finanzaufsichtsbehörde wurden in den frühen Morgenstunden 157 Personen festgenommen, darunter der ehemalige Bürgermeister von Izmir, Tunç Soyer (CHP).

Grund sind Korruptionsvorwürfe gegen die damalige regierende Stadtverwaltung Izmir sowie in diesem Zusammenhang gegen weitere Stadtgemeinden im Umkreis der Metropole Izmir. Die Vorwürfe reichen von der unrechtmäßigen Verwendung öffentlicher Mittel bis hin zu Absprachen bei Ausschreibungen. Laut der Generalstaatsanwaltschaft wurden Unregelmäßigkeiten bei den Prüfungen des Rechnungshofs, Berichten von Inspektoren und Sachverständigengutachten festgestellt. Dabei stehen vor allem das stadteigene Betonwerk IZBETON und weitere Unternehmen unter dem Dach der Stadt Izmir im Fokus.

Unter den Festgenommenen befanden sich neben Angestellten der IZBETON außerdem der CHP-Stadtvorsitzende der Provinz Izmir, Şenol Aslanoğlu, sowie weitere hochrangige CHP-Mitglieder aus der Ägäis-Region, die während der Amtszeit von Tunç Soyer von 2019 bis 2024 Ämter bekleideten.

Die jüngste Verhaftungswelle in Zusammenhang mit Korruption und Amtsmissbrauch soll laut dem oppositionsnahen Journalisten und ehemaligen Mitglied der Türkischen Nationalversammlung, Barış Yarkadaş (CHP), vom gegenwärtigen Oberbürgermeister der Stadt Izmir,  Cemil Tugay (CHP) selbst angestoßen worden sein. Tugay habe Strafanzeige gegen IZBETON sowie weitere stadteigene Unternehmen gestellt. In der Ermittlungsakte der Staatsanwaltschaft soll als Kläger die gegenwärtige Stadtverwaltung von Izmir angeführt werden.