Bombenanschlag von Istanbul - Der ewige Türke

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Die New York Times World twittert, dass der Anschlag an einer Stelle stattfand, in der viele Touristen ihre Zeit verbringen. Und ein gewisser Hasnain Kazim sieht einen Zusammenhang zwischen den bevorstehenden Wahlen und dem Anschlag in der belebten İstiklal Caddesi in Istanbul.

Es ist schon recht seltsam, dass den Machern der New York Times (NYT) erst die Touristen in den Sinn kommen, und danach lange Zeit nichts:

Man wollte offensichtlich nicht klatschen, nicht unter die Gürtellinie treten, aber einen ordentlichen Schlag in die Magengrube geben. Nichts anderes verstehen Hunderte empörte Türken aus diesem Tweet.

NYT hätte genauso gut schreiben können, dass die Türken nicht zu der Kategorie von Mensch zählen, wie man sich es im Westen drunter vorstellen kann. Oder diese Artikel-Bekanntmachung, die es treffend formulieren würde: "Gott sei dank sind unter den Todesopfern keine Touristen, sondern nur 8 tote Türken, darunter ein 3-jähriges Mädchen."

Übrigens, mit diesem Tweet hat NYT dem Terror gerade das Butter aufs Brot geschmiert und einen Wink gegeben.

Manchmal, da klappt einem an einem Tag nicht nur einmal der Kinnladen runter. Da kriegst du dich nach diesem Tweet gerade noch ein, kommt der nächste Vogel angeschossen: ein gewisser Hasnain Kazim, der nicht anders tickt als die NYT, aber die türkische Regierung von einer anderen Warte aus angreift.

In der Türkei wird im kommenden Jahr gewählt. Bei den zurückliegenden Wahlen war es so: In der Zeit vor den Wahlen gab...

Gepostet von Hasnain Kazim am Sonntag, 13. November 2022

Dazu hat Cem Özgönül seinen Senf abgegeben, und das zurecht: "Hasnain Kazim, seines Zeichens pathologischer Erdogan-Hater, PKK-Lobbyist und ehemaliger Türkei-Korrespondent des "Spiegel", ergeht sich gerade in verschwörungstheoretischem Geschwurbel über die Urheberschaft des Anschlags von Istanbul. 

Mehr oder minder direkt deutet er an, dass die Erdogan-Regierung hier eine false-flag-Operation durchgeführt haben könnte. Dabei unterschlägt er - oder weiß schlicht und ergreifend nicht - dass es seit einigen Jahren zu den wichtigsten politischen Narrativen der türkischen Regierung gehört, die Operationen und Präsenz der türkischen Streitkräfte im Norden Syriens als sicherheitspolitischen Game-Changer zu preisen, in dessen Folge es gelungen sei, die Fähigkeit von Terrororganisationen wie der PKK oder IS, Anschläge in türkischen Städten auszuführen, praktisch auszuschalten. 

Bomben im Herzen Istanbuls konterkarieren diese Erzählung und somit eine der wenigen Erfolgsgeschichten der Erdogan-Regierung in den letzten Jahren. Dass PKK oder IS neuerdings wieder in der Lage sind, Anschläge in Istanbul auszuführen, ist ganz sicher nichts, was Erdogan vor den Wahlen im nächsten Jahr auch nur den geringsten Nutzen bringt. Aktivisten vom Schlage eines Kazim sind aber in ihrem Hass so verblendet, dass sie gar nicht merken, wie  sie sich bereitwillig als nützliche Idioten von Terrororganisationen wie der PKK verdingen."