Erkan Pehlivan ist Blogger und schreibt u.a. für die Frankfurter Rundschau.
Erkan Pehlivan
Seit vergangenen Freitag besucht Mustafa Açıkgöz, AKP-Abgeordneter in der Türkei, türkische Vereine, um auf die gegenwärtige amtierende Regierung einzustimmen; und vor der Propaganda der PKK wie auch Gülen-Sekte zu warnen und dafür Sorge zu tragen, dieser habhaft zu werden. Offenbar fühlen sich seitdem einige auf den Schlips getreten, darunter Eren Güvercin, Ali Ertan Toprak, Burak Çopur oder Bülent Keneş.
Der genaue Aufenthaltsort von Cevheri Güven, laut dem Gülen-nahen Internetportal DTJ-Online einer der bedeutendsten Investigativ-Journalisten der türkischen Presselandschaft, wurde von der türkischen Tageszeitung Sabah aufgedeckt.
Nach einer Antwort auf die Frage, wie der gescheiterte Putschversuch in der Türkei das Leben Tausender Zivilisten zerstörte, sucht man bei notorischen Regierungsfeinden - oder sollen wir sagen, Türkei-Feinden - vergeblich. Es wird sogar unterschwellig entgegnet, dass diese Zivilisten, Polizisten und Sondereinsatzkräfte selbst dafür verantwortlich sind, dass sie nicht mehr leben. Kann man solche Antworten und Argumente noch ernst nehmen?
Die Dämonisierung türkischer bzw. türkischstämmiger Organisationen, Vereine und Verbände durch türkiisierte Scharfmacher trägt zu Mythenbildungen bei, die Treibstoff für Rechte, Extremisten oder Antidemokraten liefern. Deutsche, die dabei als Alibi ihre Herkunft vor sich hertragen, befeuern die Dämonisierung seit 2016 immer stärker.