Belgischer Premier befürchtet das Schlimmste

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Angesichts der weiter steigenden Energiepreise sollen sich die Belgier auf das Schlimmste gefasst machen, sagte Premierminister Alexander De Croo am Montag. Die Preise für Gas stiegen am Energiemarkt innerhalb eines Tages um bis zu 50,- Euro.

Innerhalb von einem Tag stieg der Preis für eine Kilowattstunde Gas am belgischen Energiemarkt von 277,- auf 291,- Euro am Dienstag. Auch der Strompreis hat sich je Kilowattstunde Strom verzehnfacht. Bei alternativen Heizmöglichkeit wie Pellets, Holz- oder Kohlebriketts schnellten die Preise ebenfalls in die Höhe. 

Die belgischen Regierung gerät zunehmend unter Druck, weil die größte Koalitionspartei der Regierung ambitionierte Maßnahmen fordert. In die selbe Kerbe schlägt nun auch die rechtspopulistische Vlaams Belang-Partei sowie die Les Engages. Sie fordern ebenfalls weitere mutige Schritte der Regierung.

Der belgische Premierminister Alexander De Croo (Open VLD) warnte daher am Dienstag vor weitreichenden Folgen für die Gesellschaft wie auch Wirtschaft. Die Rede an die Nation war ein Teil eines Notfallplans der Regierung, um die Bevölkerung über die aktuelle Lage zu informieren. In seiner Rede warnte De Croo vor weiteren Preissteigerungen bei Energiekosten, die die Regierung nicht vollumfänglich kompensieren könne.

„Die nächsten fünf bis zehn Winter werden schwierig sein. Die Entwicklungen sind in ganz Europa sehr hart. Einige Sektoren haben mit diesen hohen Energiepreisen ernsthafte Schwierigkeiten“, sagte De Croo in Seebrügge.

De Croo rief die Bevölkerung auf, die schweren Zeiten durchzustehen und auf das beste zu hoffen. „Wir müssen das durchstehen. Wir müssen auf das Beste hoffen und uns auf das Schlimmste vorbereiten. Und wenn sich die Situation als besser als erwartet herausstellt, ist es trotzdem gut, vorbereitet zu sein“, fügte er hinzu.

Belgien ist eigentlich nur in sehr geringem Maße von russischem Gas abhängig, das 2020 6,5 Prozent der Versorgung im Land ausmachte. Doch die belgische Regierung ist aufgrund der europäischen Solidargemeinschaft angehalten, auch Reserven für die EU-Nachbarn vorzuhalten.