Bei einer großangelegten Säuberungsaktion haben laut übereinstimmenden Medienberichten Demokratische Kräfte Syriens SDF über 65 Personen "exekutiert". Damit will der syrische Ableger der Terrororganisation PKK die operativen Erfolge der Türkei in Nordsyrien beschneiden.
Laut PKK-nahen Medien wie der Hawar News Agency, wurden bei der Säuberungsaktion zunächst 36 Personen aufgegriffen und getötet, denen Spionage für den türkischen Staat vorgeworfen wurde. Der Zugriff erfolgte laut dem Bericht während einer großangelegten Aktion, die in den Städten Qamischli, al-Hasaka, asch-Schaddadi, Deir ez-Zor, ar-Raqqa und Manbidsch unter dem Namen „Operation Eid“ durchgeführt wurde.
Den vermeintlichen "Spionen und Agenten" wurde demnach vorgeworfen, für den "Märtyrertod" der "Kommandeure Rênas Roj, Sosin Bîrhat und Egîd Girke Legê" verantwortlich zu sein, die bei Operationen des türkischen Nachrichtendienstes MIT und des türkischen Militärs getötet wurden. Die Türkei kann in Nordsyrien seit einigen Wochen Erfolge im Kampf gegen die Terrororganisation PKK verbuchen. Mehrere Terroristen der Führungsebene wurden bei diesen Operationen neutralisiert.
Kurdische Oppositionsanhänger des in Syrien beheimateten Kurdischen Nationalrats ENKS sprechen von einer Massenexekution von Notabeln der kurdischen, christlichen oder turkmenischen Minderheit und Oppositionsanhängern durch die SDF, die auf Befehl des Organisationsmitglieds der PKK, Duran Kalkan, durchgeführt worden sei. Die ENKS spricht von bis zu 2.000 Verhaftungen, die im Rahmen der „Operation Eid“ allein zwischen Dscharabulus und al-Hasaka erfolgten.
Die Massenverhaftungen und die anschließende extralegale Exekution von bis zu 65 Menschen, hat in Nordsyrien zu Protesten vor den Zentren der SDF gesorgt. Hunderte Menschen, deren Angehörige inhaftiert wurden, wollten in Erfahrung bringen, wo ihre Familienmitglieder gebracht, mit welcher Begründung die Verhaftung oder anschließende Hinrichtung erfolgte und wer die Hoheitsgewalt in Syrien habe.
Laut der ENKS wurden unter anderem auch 16 Journalistinnen und Journalisten in der von der SDF kontrollierten Region in Nordsyrien verhaftet. Ihr Verbleib ist nach wie vor unklar.
Der SDF, die auf Veranlassung der Terrororganisation PKK 2015 in Nordsyrien gegründet wurde, werfen arabische, kurdische, aber auch aramäische wie assyrische Christen massive Menschenrechtsverletzungen vor. Der Weltverband der aramäischen Christen WCA spricht immer wieder von schweren Übergriffen der SDF und fordert seit Jahren von den USA wie auch Europa, sich für den Schutz der Menschen in der Region einzusetzen. Assyrische Christen melden seit Jahren Verhaftungen von Lehrern, Priestern oder Notabeln durch die SDF oder deren Milizen wie der YPG vor, wie Nex24 immer wieder berichtet.