Die US-Regierung hat erneut türkische Unternehmen davor gewarnt, mit sanktionierten russischen Institutionen, Unternehmen und Einzelpersonen zusammenzuarbeiten. Damit verstärkt die USA ihren Druck auf einen NATO-Verbündeten - der Türkei.
In einem Brief vom 22. August richtete der stellvertretende US-Finanzminister Wally Adeyemo seine Warnung auch direkt an die türkische Handelskammer. Türkische Unternehmen oder Banken, die die US-Sanktionen gegen Russland unterlaufen, würden Gefahr laufen, selbst Sanktionen zu unterliegen, wenn sie mit russischen Unternehmen, Banken oder Einzelpersonen Geschäftsbeziehungen unterhalten.
Türkische Banken könnten keine Geschäftsbeziehungen mit sanktionierten russischen Banken unterhalten, während sie die gleichen Beziehungen zu US-amerikanischen Banken pflegen, schrieb Adeyamo weiter und warnte türkische Unternehmen und Banken vor „Beziehungen zu sanktionierten russischen Akteuren.“ Andernfalls würden sich türkische Finanzinstitute und Unternehmen einem Sanktionsrisiko aussetzen, so Adeyemo.
In dem Brief betonte Adeyemo, dass die Vereinigten Staaten den Erfolg der türkischen Wirtschaft begrüßen würden, weshalb man als Finanzministerium die Partnerschaft mit der türkischen Regierung ausweiten wolle, um die Integrität des Bankensektors zu schützen.
Adeyemo sendete einen identischen Brief auch an den größten Wirtschaftsverband der Türkei, der türkischen Industrie- und Unternehmensverband TÜSIAD. Die Warnung aus den USA wird als eine weitere Eskalation der ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern betrachtet.