Die türkischen Banken Türk İş Bank und Deniz Bank wollen die Nutzung des russischen Zahlungssystems Mir vorerst einstellen. Washington hatte mit der Ausweitung von Sanktionsmaßnahmen gedroht.
Damit haben zwei der größten türkischen Banken die Nutzung des russischen Mir-Zahlungssystems eingestellt, heißt es in einem Bericht der CNN-Türk. Washington habe zuvor vor dem Risiko gewarnt, das ausländische Banken, die mit dem russischen Zahlungssystem arbeiten, von den US-Sanktionen gegen Russland erfasst werden.
Ein Sprecher der Türkiye İş Bankası erklärte, die Bank habe die Nutzung des Zahlungsnetzwerks vorübergehend eingestellt, um die US-Sanktionsrichtlinien rechtlich zu überprüfen. Die Deniz Bank, hatte die Nutzung der Mir in der Türkei laut türkischen Quellen bereits Ende letzter Woche eingefroren.
Die Schritte der türkischen Banken ist offenbar eine Reaktion auf die Ankündigung der USA, Schlupflöcher in den Sanktionen genauer ins Visier zu nehmen, um so potentielle Hintertüren der Maßnahmepakete zu schließen, die man gegen Moskau fahre. Das US-Finanzministerium veröffentlichte hierzu eine Leitlinie, in der Banken außerhalb der USA angehalten werden, diese zu befolgen, um nicht mit den Sanktionsmaßnahmen in Konflikt zu geraten.
Die Türkiye İş Bank und die Deniz Bank gehören zusammen mit der staatlichen VakıfBank, der Ziraat Bank und der Halkbank zu den fünf türkischen Banken, die das Mir-Zahlungssystems akzeptiert hatten, das von der russischen Zentralbank als inländische Bezahl-Alternative zu Visa und Mastercard entwickelt wurde.
Zwei von ihnen, die Deniz Bank und Halkbank sind im Besitz der Vereinigten Arabischen Emirate. Die VakıfBank erklärte auf Anfrage der türkischen Medien, sie habe die Berichte über die Entscheidung der İş Bank in Kenntnis genommen, werde aber derzeit keine unmittelbare Änderungen bei der Anwendung des Bezahlsystems vornehmen. Halkbank und Ziraat Bank wollten bis zur Stunde keinen Kommentar dazu abgeben.