Teile der russischen Pazifikflotte, die lange Zeit im Mittelmeer auf eine Durchfahrt durch den Bosporus hofften, mussten wieder zurück in ihren Heimatstützpunkt.
Mit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte das russische Marinehauptquartier auch mehrere Kriegsschiffe ihrer Flottenverbände ins Mittelmeer entsendet und die Durchfahrt durch den Bosporus ins Schwarze Meer anvisiert.
Dieser Plan konnte 9 Monate nicht verwirklicht werden, weil die Türkei nach dem Ausbruch des Krieges von ihrem Recht Gebrauch machte, Kriegsschiffen die Durchfahrt durch die Meerenge von Bosporus in Schwarze Meer zu verweigern.
Zwar dürfen nach dem Meerengen-Abkommen (Vertrag von Montreux von 1936) Kriegsschiffe die Meerenge passieren, doch bei Konflikten, kann die Türkei von ihrem Recht Gebrauch machen, nur Kriegsschiffe passieren zu lassen, die im Schwarzen Meer beheimatet sind bzw. dort registriert wurden.
Das hatte nun zur Folge, dass die russische Marineführung wegen aufgestauter Wartungen der im Mittelmeer eingesetzten Kriegsschiffe, ihre Pazifikflotte zurückziehen muss, weil die Türkei sich weiterhin weigert, diese Kriegsschiffe durch den Bosporus zum Marinestützpunkt Sewastopol oder Noworossijsk passieren zu lassen.
Laut jüngsten Berichten zogen sich in der vergangenen Woche u. a. der Lenkwaffenkreuzer Warjag sowie die Admiral Tributs, ein U-Boot-Abwehrschiff, zurück, um ihren Heimathafen Wladiwostok anzusteuern. Beide russischen Kriegsschiffe der Pazifikflotte waren im Februar ins Mittelmeer hinzugestoßen, um den Bosporus zu passieren und die Schwarzmeerflotte zu unterstützen.
Laut dem russischen Verteidigungsministerium, haben die Warjag, Admiral Tributs und der Tanker Boris Butoma das Mittelmeer über den Suezkanal verlassen und haben bereits die Straße von Malakka passiert, um ins südchinesische Meer einzudringen.