Wenige Wochen nach dem türkischen Journalisten den Aufenthaltsort des Verschwörungsideologen und Verdächtigen der FETÖ Cevheri Güven aufdecken, spüren sogenannte Hildbusters Attila Hildmann in der Türkei auf.
Ein Investigativteam des Magazins „Stern“ hat den wegen Volksverhetzung gesuchten Attila Hildmann in der Türkei ausfindig gemacht. Hildmann soll demnach südlich von Istanbul in der Stadt Kartepe leben.
Der ehemalige Koch und Unternehmer Attila Hildmann war während der Corona-Pandemie zu einer zentralen Figur der Proteste geworden und erreichte mit seinen Verschwörungsideologien über soziale Medien Zehntausende. Aufgrund von Strafanzeigen erließen deutsche Behörden schließlich einen Haftbefehl, wovor sich Hildmann rechtzeitig in die Türkei absetzte.
Nun fordern deutsche Politiker wie Volker Beck (Grünen) von der Bundesregierung eine schnelle Auslieferung des gesuchten Verschwörungsideologen. Das könnte zu einem Politkrimi werden.
Rückblick: Vor wenigen Wochen spürten Journalisten der türkischen Tageszeitung „Sabah“ den türkischen Verschwörungsideologen und mutmaßlichen Anhänger der Fethullah Gülen-Sekte in Deutschland auf. Der türkische Staatsbürger Güven hatte sich 2017 rechtzeitig vor einem Urteil ins europäische Ausland abgesetzt. Seither erreicht Cevheri Güven über soziale Medien sowie über den YouTube-Kanal mit Verschwörungsideologien sowie Volksverhetzung, Beleidigung und Bedrohung weiterhin Zehntausende. Gegen ihn liegt in der Türkei ein Haftbefehl vor.
Cevheri Güven ist nicht der erste, der von türkischen Journalisten nach Recherchearbeiten in Deutschland aufgespürt wurde. 2018 machten Journalisten der Nachrichtenagentur „Anadolu“ die Schlüsselfigur des gescheiterten Putschversuchs in der Türkei, Adil Öksüz, in Berlin-Neukölln ausfindig. Rechtzeitig vor dem Ertappen vor der Wohnung, gelang es Öksüz, wieder unterzutauchen. Dabei soll das LKA Berlin mutmaßlich mitgeholfen haben, obwohl gegen den Beschuldigten seit Juli 2017 ein türkisches Auslieferungsbegehren anhängig ist. Die Bundesregierung lehnt eine Auslieferung an die Türkei bislang strikt ab.