Die britische Königsfamilie hatte auch Recep Tayyip Erdoğan nach London eingeladen, um an der Trauerfeier für Queen Elizabeth II. teilzunehmen. Erdoğan blieb dem fern und nahm an der UN-Vollversammlung in New York teil.
In einem großen Staatsakt ist am Montag Queen Elizabeth II. beigesetzt worden. An der Trauerfeier in der Westminster Abbey nahmen auch hunderte Staatschefs, gekrönte Häupter und andere Würdenträger aus aller Welt teil, die von der britischen Königsfamilie eingeladen worden waren.
Nur der türkische Präsident, der ebenfalls eine Einladung erhalten hatte, blieb dem Staatsakt fern. Er nahm stattdessen an der 77. Vollversammlung der Vereinten Nationen UN in New York teil. Bei der Trauerfeier für die Queen ließ sich Erdoğan vom türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu vertreten, während er im New Yorker Central Park spazierte und mit zahlreichen Spaziergängern plauderte.
Cumhurbaşkanı @RTErdogan, BM 77. Genel Kurulu’na katılmak için bulunduğu New York kentindeki Central Park’ta bir süre yürüyüş yaptı. pic.twitter.com/2lbU7w9TIv
— T.C. Cumhurbaşkanlığı (@tcbestepe) September 18, 2022
Laut türkischen Medienberichten und der US-amerikanischen Tageszeitung Politico von vergangener Woche, hatte die britische Regierung ein Sicherheitsprotokoll aufgesetzt und mit einer Einladung an die ausländischen Botschaften verschickt, wonach unter anderem Staatschefs gebeten wurden, nur mit kommerziellen Flugzeugen anzureisen und nicht mit dem Staatsflieger oder Helikopter nach London zu kommen.
Ferner wurde darum gebeten, nur mit den nötigsten Sicherheitskräften zu kommen sowie nicht mit eigenen Staatskarossen, sondern in einem bereitgestellten Bus gemeinsam zur Beerdigung in der Westminster Abbey zu fahren. Offensichtlich gab es dahingehend mehrere Beschwerden von ausländischen Botschaftern.
„Können Sie sich Joe Biden im Bus vorstellen?“
Am Trauertag fuhren die Staatschefs sowie Würdenträger mit jeweils einer Begleitperson, zumeist Ehepartner, von einem Sammelpunkt aus in Bussen in Richtung West-London zur Westminster Abbey, wo die Trauerfeier für Queen Elizabeth II. stattfinden sollte. Nur der US-amerikanische Präsident Joe Biden fuhr allein in seinem „The Beast“ bis zum Eingang der Stiftskirche vor.
„Die Welt ist größer als fünf“
Türkischen Medienberichten zufolge, könnte das der Anlass dafür sein, dass sich Erdoğan bei der Trauerfeier in London vertreten ließ. Während manchen Kommentaren hierzu der große Tross von Erdoğan als Grund die Nichtteilnahme angeführt wird, halten andere Kommentatoren die Ungleichbehandlung der Gäste als Grund für die Absage. „Ein Biden kommt mit eigenem Tross und Ross, während andere im Dolmuş [Sammeltaxi] Platz nehmen müssen“, schreibt ein Journalist und fügt hinzu, dass das eine Zweiklassen-Trauerfeier sei.