Laut Mustafa Varank, dem türkischen Industrie-, Wissenschaft- und Technologieminister, hat sich die Zahl der Gebäude in der Türkei, die mit Erdgas beheizt werden, in 20 Jahren versechsfacht. Aufgrund der Energiekrise subventioniert die türkische Regierung den Gasverbrauch mit 75 Prozent.
In einem Post auf Facebook hat Mustafa Varank, der türkische Industrie-, Wissenschaft- und Technologieminister, mit einer Gegenüberstellung der Jahre 2002 und 2022 verdeutlicht, dass die Anzahl der Gebäude in der Türkei, die an das Erdgasnetz angeschlossen wurden, sich versechsfacht hat; von einst 3 Millionen Gebäuden im Jahre 2002, auf über 18 Millionen im Jahre 2022.
Die Nachfrage nach Energie hat aufgrund des Wirtschafts- und Bevölkerungswachstums in der Türkei zugenommen. Seit 2002 verzeichnet die Türkei mit einer jährlichen Wachstumsrate von über 5,5 Prozent das schnellste Wachstum innerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Seitdem hat sich die Primärenergieversorgung der Türkei in nur 17 Jahren verdoppelt.
Laut dem türkischen Minister für Energie und natürliche Ressourcen, Fatih Dönmez, betrug dabei der Erdgasverbrauch der Türkei im Jahre 2020 insgesamt 46,4 Milliarden Kubikmeter. Im Jahre 2021 waren es bereits 60 Milliarden Kubikmeter; Tendenz steigend.
99,6 Prozent des Erdgas wird von der Türkei importiert. Mit fast 34 Prozent ist man dabei von Russland abhängig, gefolgt von Aserbaidschan mit 24, dem Iran mit 11, Algerien mit 12 und Nigeria mit 3 Prozent.
Um während der Energiekrise, die aufgrund des Ukraine-Konflikts noch einmal an Fahrt aufgenommen hat, die Last auf die Verbraucher zu senken, hat die türkische Regierung eine Reihe von Entlastungspaketen in die Wege geleitet. Allein die Preise für Erdgas sind nach Angaben des Minister Dönmez in nur zwei Jahr um das 10-fache angestiegen.
Die türkische Regierung subventioniert seit Februar dieses Jahres 75 Prozent des heimischen Erdgasverbrauchs. Das heißt, wenn ein Haushalt 100 türkische Lira an Erdgas verbraucht hat, übernimmt der Staat davon 75 türkische Lira.
Dasselbe gilt auch bei den angestiegenen Strompreisen. Zahlt der Verbraucher 100 türkische Lira für den gegenwärtigen Stromverbrauch, übernimmt der türkische Staat davon 50 Lira (₺).
Minister Varank verglich in seinem Facebook-Post auch den momentanen Verbraucherpreis in europäischen Städten mit türkischen Städten. Demnach zahlt man für 1 Kubikmeter Erdgas in Amsterdam 53,6 ₺, in London 35 ₺, in Berlin 32,6 ₺, in Rom 28,9 ₺ und in Ankara 4,7 ₺.
Big-Mac-Vergleich
Im Big-Mac-Vergleich kostete der beliebte Burger in der Schweiz im Juli 2022 am teuersten ($ 6,71). In der Eurozone kostete ein Big Mac durchschnittlich $ 4,77, während es in der Türkei nur noch $ 2,68 gekostet hat und in Ungarn $ 2,65 kostete. Der Big-Mac-Index ist ein leicht verständlicher Indikator, der für den Kaufkraftvergleich von Ländern entwickelt wurde. Für den Preisvergleich wird der Preis für einen Big Mac in der jeweiligen Landeswährung zum aktuellen US-Dollar-Kurs umgerechnet.