Im Istanbuler Stadtteil Beyoğlu auf der İstiklal Caddesi sind nach einem mutmaßlichen Bombenanschlag mindestens 6 Menschen getötet und mehr als 53 Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Das erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan vor seiner Abreise zum G20-Gipfel auf Bali.
Laut dem Gouverneur von Istanbul, Ali Yerlikaya, ereignete sich der Bombenanschlag um 16:20 Uhr Ortszeit. Die Detonation führte zu Panik auf der zu der Zeit viel besuchten bekanntesten Flanierstraße der türkischen Stadt Istanbul. Yerlikaya wollte zum Grund der Detonation keine Angaben machen. Kurz nach dem Bombenanschlag wurde das Gebiet weiträumig abgesichert, Dutzende Einsatzfahrzeuge der Polizei und Rettungskräfte versorgten die Verletzten.
Nach bisherigen Informationen handelt es sich dabei um einen Bombenanschlag. Experten zufolge wurde der Zeitpunkt, der Ort sowie die Platzierung sorgfältig ausgewählt, was auf eine lange Planung hindeutet.
Aus mehreren kursierenden Videoaufzeichnungen geht hervor, dass der Sprengsatz in eines der Pflanzbehälter aus Beton platziert wurde, die mitten auf der Straße stehen. Dabei wurde offensichtlich die Splitterwirkung der Betoneinfassung mitberücksichtigt, was auch die hohe Opferzahl erklärt.
Istanbul war nach einer Reihe von Terroranschlägen, die die PKK oder der Islamischer Staat zu verantworten haben, seit 2017 nicht mehr von Terroranschlägen betroffen und galt daher als recht sicher. Zuletzt wurde die türkische Metropole mit dem Terroranschlag am 1. Januar 2017 tief erschüttert, bei der 39 Menschen getötet wurden.