Das ist die inhaftierte mutmaßliche Bombenlegerin. Geständige PKK/PYD-Terroristin, aus dem nordsyrischen Afrin. Ahlam Albashir. Syrische Staatsangehörige.
Name und äußeres Erscheinungsbild der Frau legen eine arabische ethnische Zugehörigkeit nahe. Laut ersten Einlassungen wurde sie von der PKK/YPG im Norden Syriens - in Kobanê - als „Spionin“ ausgebildet.
Man hatte ihr wohl weiß gemacht, dass man sie nach der Tat nach Griechenland schmuggeln wolle. In der vergangenen Nacht abgehörte Kommunikation von PKK-Kadern legt aber nahe, dass die PKK die Attentäterin selber eliminieren wollte. Ein auf sie angesetzter Killer der PKK konnte ebenfalls verhaftet werden.
Nach dem Verhör der Frau konnte ein PKK / YPG-Netzwerk ausgehoben werden. An 21 verschiedenen Orten in der Türkei wurden insgesamt 46 Angehörige des Netzwerks festgenommen.
Bewahrheiten sich diese Details, ist die Angelegenheit von höchster politischer Brisanz, mit schwerwiegenden außenpolitischen Implikationen. Mit der Bombe auf der İstiklal Caddesi wäre auch die Maskerade zerfetzt, mit der der Westen seit Jahren versucht, den von ihm bis an die Zähne hochgerüsteten syrischen Ableger der PKK auf Kosten der Türkei zu „progressiven Freiheits- und Widerstandskämpfern“ zu verklären.
Was ist die politische Ratio hinter diesem Anschlag? Falls es sich tatsächlich so zugetragen hat, wie es sich nun andeutet, muss man in der Analyse berücksichtigen, dass die Frau nicht lebend in die Hände der türkischen Behörden geraten sollte. Offenbar wurde ganz gezielt eine ethnische Araberin ausgewählt.
Interessantes Detail: auf den Aufnahmen der Überwachungskameras trägt sie Kopftuch. Wäre alles nach Plan gelaufen, hätten die türkischen Behörden also irgendwo den Leichnam einer Kopftuch-tragenden syrischen Araberin gefunden.
Also eine false flag-Operation der PKK / YPG? In Teilen der türkischen Bevölkerung ist die Stimmung gegenüber den Millionen syrischen Flüchtlingen im Land mehr als gereizt. Syrer, die in türkischen Metropolen Bomben legen, wären wenige Monate vor den anstehenden Schicksals-Wahlen ein gewaltiges Problem für Erdogan und ein gefundenes Fressen für die Opposition.
Muss jetzt hier an Joe Biden denken, der einst vor laufenden Kameras frank und frei davon sprach, Erdogan mit den nächsten Wahlen stürzen zu wollen.
Höre gerade den türkischen Innenminister: „Lassen Sie es mich ganz offen sagen, wir akzeptieren die Beileidsbekundungen der US-Botschaft nicht.“ Das war deutlich.
Noch eine kleine Fußnote:
Der eine oder andere Außenstehende mag sich über das rasende Tempo wundern, in dem die türkischen Sicherheitsbehörden ihre Ergebnisse präsentieren. Dazu muss man aber wissen, dass man sich gerade in Istanbul kaum von A nach B bewegen kann, ohne, dass man fast auf Schritt und Tritt von unzähligen behördlichen oder auch privaten Sicherheitskameras gefilmt wird.
Wir hatten schon Fälle, da konnte man einen Einbrecher, der seine Tat ganz im europäischen Westen der Stadt, in Büyükcekmece begangen hatte, bis zu seiner Wohnungstür in einem 50 km entfernt liegenden Stadtteil auf der asiatischen Seite zurückverfolgen. Es überrascht also Ortskundige keineswegs, dass Ahlam Albashi, einmal von den Kameras erfasst, bis zu ihrem Versteck in Kücükcekmece zurückverfolgt werden konnte.