Türkische Oppositionsmedien unter Druck

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Der einstige türkische Präsidentschaftskandidat von 2018, Muharrem Ince, wirft den türkischen Oppositionsmedien vor, sich bestechen zu lassen. Ince, der über Twitter diesen Vorwurf erhob, wiederholte seine Anschuldigungen vor allem gegenüber Merdan Yanardağ, dem Chefredakteur der Tele 1.

Muharrem Ince warf dabei den türkischen Oppositionsmedien Halk TV, Tele 1 und KRT vor, von der Republikanischen Volkspartei CHP regelmäßig Gelder entgegenzunehmen. Ince erklärte nach Kritik und Dementis von Merdan Yanardağ, "ich schwöre auf meine Ehre, sie nehmen jeden Monat Gelder an. Wenn du auch eine Ehre besitzt, schwöre wenn du kannst." 

Der Vorsitzende der im Mai 2021 gegründeten Memleket Partisi, Muharrem Ince, erhob erstmals diesen Vorwurf während einer Parteiveranstaltung in Denizli. "Halk TV, Tele 1 und KRT nehmen von der CHP sowie der IYI Partei jeden Monat regelmäßig einen Obolus. Ich kann auch den Betrag im Einzelnen nennen", so Ince.

Merdan Yanardağ, dem der Vorwurf unter anderem galt, warf Ince über Twitter entgegen, während des Präsidentschaftswahl verloren und damit verheizt worden zu sein - eine Anspielung auf die CHP, aus der Ince nach der Wahlkampfniederlage gegen Recep Tayyip Erdoğan dann austrat und seine eigene Partei gründete.

Dem entgegnete Ince, er habe tatsächlich verloren, aber nur in einer Etappe. Wenn er [Merdan Yanardağ] Ehre besitze, solle er doch schwören, dass er regelmäßig keine Gelder von den Oppositionsparteien annahm.

In Twitter entgegnete der oppositionelle Journalist Yılmaz Özdil in Reaktion auf den Vorwurf von Muharrem Ince, dass das tatsächlich so sei. Wer zahle, der werde hervorgehoben und das nenne sich dann Medien, so Özdil weiter.