Der türkische Mischkonzern Kalyon Group will vermehrt in erneuerbare Energie in der Türkei investieren. Das geht aus einem internen Bericht hervor, in der die strategische Neuausrichtung vorgestellt wird.
Das Unternehmen, dass sich hauptsächlich im Bauwesen einen Namen gemacht hat, investiert seit Anfang 2015 auch in erneuerbare Energien. In der Provinz Konya entsteht so das fünftgrößte Photovoltaikkraftwerk der Welt in Karapınar.
Das Solarkraftwerk Karapınar leistet seit Inbetriebnahme Anfang 2022 rund 1.000 MW, und ist damit die größte einzelne Solar-Energiequelle in der Türkei. Angegliedert ist am Solarkraftwerk auch eine Photovoltaik-Fabrik, die jährlich Solarmodule mit 500 MWp produziert.
2017 beteiligte sich die Kalyon-Group an einem Konsortium für die Ausschreibung am Bau des Solarpark in Karapınar und gewann diese. Zusammen mit dem südkoreanischen Konzern Hanwha, unterbot das Konsortium mit 0,699 US-Cent/kWh und mit einer Energiebezugslaufzeit von 15 Jahren die anderen Anbieter.
Insgesamt geht das Konsortium von rund 1,3 Milliarden US-Dollar Investitionsvolumen aus. Rund 1.500 Menschen werden derzeit im Solarkraftwerk und der Fabrik beschäftigt. Wenn der Solarpark bis voraussichtlich Mai 2023 vollständig installiert ist, liefert es rund 1.700 MW oder jährlich 1.700 GWh Strom. Das reicht für insgesamt 600.000 Haushalte bzw. 2.000.000 Menschen.
Die Kalyon-Group gab in diesem Zuge bekannt, dass die International Holding Company aus Abu Dhabi sich an 50 Prozent des Konzernanteils beteiligen werde. Die Beteiligung werde rund 490 Millionen US-Dollar einbringen, die in weitere Projekte, wie den Solarparks in Karapınar und Gaziantep sowie in ein Windkraftprojekt in Ankara investiert werde.
Man wolle laut der jüngsten Mitteilung die jährliche Produktionskapazität an Strom von 1.000 Megawatt (MW) auf mehr als 2.000 MW anheben. Der Kalyon-Group zufolge, werde damit auch die Mitarbeiterzahl auf 3.000 erhöht werden.
Kalyon-Group, dass auch am Bau des Istanbuler Flughafens beteiligt war und als Betreibergesellschaft und als Mehrheitsaktionär fungiert, wiegelte Gerüchte ab, wonach sie Anteile abstoßen wolle. Im Moment denke man an keine Beteiligung oder Verkauf von Anteilen. Und selbst wenn, würde man den eigenen Anteil nicht auf unter 50 Prozent senken.
Kalyon sicherte sich Anfang dieses Jahres als Mehrheitsaktionär innerhalb der Betreibergesellschaft des Istanbuler Flughafens weitere Anteile von Investoren, die ihre Anteile verkaufen wollten. Durch die Transaktion stiegen die Anteile von Kalyon-Group und Cengiz Inşaat auf 55 Prozent bzw. 45 Prozent. Das Konsortium, das im Mai 2013 den Zuschlag für den Bau und Betrieb des Istanbuler Flughafens über 22,15 Milliarden Euro erhalten hatte, bestand aus der Kalyon, Limak, Kolin, Cengiz und Mapa- Konzernen. Das Konsortium muss nach dem Bau des Istanbuler Flughafens 25 Jahre lang jährlich rund 1,1 Milliarden Euro an den Staat überweisen.