Türkei: KI-Schwarmdrohnen

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HAVELSAN hat am Freitag offiziell seine neue Schwarmdrohnen-Technologie vorgestellt. In Zukunft soll die Technologie neben Kampfdrohnen und Kampfjets in den türkischen Streitkräften ihren Platz einnehmen.

HAVELSAN, ein türkisches Software- und Systemunternehmen mit einem Portfolio im Verteidigungs- und IT-Bereich, hat das Kernproblem der Schwarmdrohen-Technologie gemeistert, heißt es in einem Werbevideo.

Die Effizienz der Schwarmdrohnen-Technologie hängt davon ab, wie intelligent die einzelnen Drohnen untereinander kommunizieren, dabei aber weiterhin komplexe Aufgaben selbstständig übernehmen, unabhängig der Kontrollstation.

Bei der Entwicklung der Software kamen die HAVELSAN-Ingenieure nun zu einem Ergebnis, dass sich sehen lassen kann. Die Drohnen können bei derzeitigem Softwarestand bei Objekt-Verfolgungen untereinander kommunizieren, über unwegsamen Terrain jeder für sich unabhängig fliegen. Sollte es zu Ausfällen kommen, setzen die noch aktiven Drohnen ihre Operation fort. Bei abrupten Ausweichmanövern oder während einer Gefechtssituation kommunizieren die Drohnen untereinander, verhindern so eine gegenseitige Kollision und finden danach wieder zu sich bzw. kartieren dabei die Oberfläche und geben diese Informationen auch an die Kontrollstation weiter.

Den Ingenieuren der HAVELSAN ist es also gelungen, komplexe Vorgänge einer jeden einzelnen Drohne während des Schwarmflugs in Millisekunden zu verarbeiten, auszuwerten und miteinander zu synchronisieren. Dabei wird das Hauptaugenmerk, die Aufgabe einer Operation selbst, nicht aus dem Blick verloren.

Das türkische Militär interessiert sich seit langem für diese Technologie, weil es gegenüber klassischen Beobachtungs- und Kampfdrohnen einen entscheidenden Vorteil hat: Schwarmdrohnen können kaum bekämpft werden, während eine einzelne Kampfdrohne einerseits ein größeres Radarquerschnitt hat und andererseits als einzelnes Ziel leichter bekämpfen lässt. Schwarmdrohnen können je nach Variante als fliegendes Geschütz, zum Abwurf von Bomben oder mit Sprengsätzen versehen als Kamikaze-Fluggeräte eingesetzt werden. Die türkischen Streitkräfte betrachten diese Technologie als wertvolle Ergänzung der vorhandenen Waffensysteme wie Kampfdrohnen und Kampfjets. Hier sollen in Zukunft alle Waffensystem koordiniert operieren können.