Die westukrainische Stadt Ternopil dankt in Plakaten dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda und dem türkischen Präsidenten Erdoğan für die Unterstützung im Krieg gegen Russland.
Was bislang der russischen Propaganda nicht gelungen ist: die ukrainische Kampfmoral zu untergraben. Dafür setzt sich zuallererst der ukrainische Präsident Selenskyj ein, der die Moral der ukrainischen Bevölkerung hochhält, wo es nur geht.
Dennoch, die Ukraine befindet sich in einem zermürbenden mörderischen Abnutzungskrieg mit Russland. Deswegen benötigt Wolodymyr Selenskyj auch die Unterstützung des Westens, allen voran Waffen, mit der die ukrainische Armee Erfolge gegen die russische Armee vorweisen kann.
Mit dem Verkauf der Baykar- bzw. Bayraktar-Kampfdrohne seit Anfang 2021, sorgt die Türkei für einen beträchtlichen Anteil am Erfolg der ukrainischen Armee. Das wiederum spornt seitdem auch Nachbarländer an, mit Spenden eine Bayraktar TB-2 zu kaufen und an die Ukraine zu übergeben. Litauens Bürger, danach polnische Bürger, sammelten in Rekordzeit jeweils 2,5 Millionen Euro, um den Kauf zu realisieren. Das beeindruckte Baykar Technology so sehr, dass sie nun das Marketingkonzept „Buy one, get one free“ übernahm.
Die türkische Kampfdrohne von Baykar, die TB-2, sorgt seitdem für Eindruck. Aber nicht nur bei der ukrainischen Bevölkerung, sondern insbesondere bei russischen Kampfpanzer-Insassen und gepanzerten Brigade-Einheiten, die auf den ukrainischen Schnellstraßen schnell vorwärtskommen wollen, jedoch unbehelligt nicht können und jederzeit mit einem Präzisionsschlag rechnen müssen.
Der ukrainische Präsident Selenskyj ist sich offenbar dessen bewusst, dass außer den Kampfdrohnen keine entscheidenden modernen Waffen unkompliziert und zeitnah erhältlich sind. In einer Botschaft zum Unabhängigkeitstag der Ukraine, rief Selenskyj die Weltgemeinschaft auf, Drohnen zu spenden bzw. Gelder zu sammeln, um die Kampfdrohne TB-2 zu beschaffen. Auch hier zu erkennen, dass die wirklichen „Freunde der Ukraine“ unter den Staatschefs begrenzt sind und Selenskyj auf die Moral und das Gewissen der Weltbevölkerung setzt.
Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Anna Maljar erklärte Ende Juni im ukrainischen Fernsehen: „Wir haben derzeit etwa 10 Prozent dessen bekommen, um was die Ukraine gebeten hat und was wir bräuchten.“ Maljar betonte, dass die Ukraine täglich 5.000 bis 6.000 Artilleriegeschosse verschieße und Russland zehnmal mehr verbrauche. Angesichts dessen, ist spürbar, dass die Ukraine mehr erwartet als nur Lippenbekenntnisse. Vor allem, schneller, zügiger und unbürokratischer Natur, sollte es sein.
Um das auch deutlich zu machen, setzt die Ukraine vermehrt auf public relations. Das zeigt sich nicht nur in den vielen öffentlichen Danksagungen, zuallererst gegenüber dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, danach dem US-Präsidenten Joe Biden oder auch an den polnischen Präsidenten Andrzej Duda. Sondern auch in einer Plakataktion, die in der westukrainischen Stadt Ternopil gestartet wurde.
Die Stadt Ternopil, die zu Beginn des Krieges langanhaltenden russischen Luftschlägen und massivem Artilleriebeschuss unterlag, hat in der Innenstadt mehrere frei stehende Plakatständer mit den heroisch gezeichneten Abbildern des polnischen Präsidenten Andrzej Duda und des türkischen Präsidenten Erdoğan bestückt. Darin bedankt man sich für die Unterstützung der Ukraine, auch im Namen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Auf den Plakaten sind auch die Social Media Profile der beiden Präsidenten über QR-Codes abrufbar, um sich bei den Präsidenten persönlich zu bedanken.