Die deutsche politische Landschaft hat immer von der sogenannten "Vielfalt" gelebt. Die CDU, die SPD, Grünen oder Linken, sie alle übertrumpften sich vor Wahlen mit Schlagwörtern, die den Migranten eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben versprachen. Passiert ist bislang nichts. Stattdessen nehmen vor allem die Türkischstämmigen ihr Schicksal nun selbst in die Hand, nach dem sogar die Teilhabe querbeet durch alle Parteien geradezu in Abrede gestellt wird. Der 15. Juli markiert dabei einen Wendepunkt.
In einer Talkshow des türkischen Nachrichtensenders CNN Türk erklärt İlker Başbuğ dem Moderator und Journalisten Ahmet Hakan, dass Recep Tayyip Erdoğan zwischen 2012 bis zum gescheiterten Putschversuch gegen die "FETÖ" (Fethullah Gülen-Bewegung) alleine gekämpft habe.
Der Putschversuch vom 15. Juli zum 16. Juli hat die Türkei in den Grundfesten erschüttert. Dramatische Szenen spielten sich vor, während und nach dem Putschversuch ab und noch immer ist die Verunsicherung derart spürbar, dass die Massen in allen Provinzen auch nach dem zweiten Tag auf den Straßen Mahnwachen abhalten.
Teile des türkischen Militärs haben ein Putschversuch unternommen. Zwar haben die Putschisten das Kriegsrecht ausgerufen, doch in vielen Städten sind die Menschen auf der Straße. Staatspräsident Erdogan spricht von einem Putschversuch, den er beenden werde.