Mit dem Ausstieg der Türkei aus dem EU-Kulturförderprogramm stellte die türkische Regierung gegenüber den Dresdner Sinfonikern unmissverständlich klar, dass die Instrumentalisierung der armenischen Frage durch selbstgefällige Einladungen von türkischen Regierungsmitgliedern keinen Versöhnungsbeitrag leisten wird. Nun wird ein neues Stück aufgesetzt: Frank-Walter Steinmeier soll die Schirmherrschaft übernehmen. Wer das Taktstock in der Hand hält, erschließt sich mir noch nicht.
Die deutsche politische Landschaft hat immer von der sogenannten "Vielfalt" gelebt. Die CDU, die SPD, Grünen oder Linken, sie alle übertrumpften sich vor Wahlen mit Schlagwörtern, die den Migranten eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben versprachen. Passiert ist bislang nichts. Stattdessen nehmen vor allem die Türkischstämmigen ihr Schicksal nun selbst in die Hand, nach dem sogar die Teilhabe querbeet durch alle Parteien geradezu in Abrede gestellt wird. Der 15. Juli markiert dabei einen Wendepunkt.
In einer Talkshow des türkischen Nachrichtensenders CNN Türk erklärt İlker Başbuğ dem Moderator und Journalisten Ahmet Hakan, dass Recep Tayyip Erdoğan zwischen 2012 bis zum gescheiterten Putschversuch gegen die "FETÖ" (Fethullah Gülen-Bewegung) alleine gekämpft habe.