Ohnmacht und Wut herrscht in den von Erdbeben betroffenen zehn Provinzen der Türkei. Aber als Außenstehende von „Staatsversagen“ zu sprechen, spielt nur der türkischen Bevölkerung und Erdoğan zu.
Februar 2023
Tausende Gebäude wurden bei dem Erdbeben in der Türkei zerstört. Die Erdbeben mit Epizentrum in der Provinz Kahramanmaraş betraf weitere 9 Provinzen. Von den in diesen Provinzen gebauten Sozialwohnungsbauten soll kein einziges eingestürzt sein.
Jene, die einmal im Leben einen Döner in der Hand hielten, einen Migrationsgrund haben oder sich zum Sofa-Experten aufschwingen, stellen sich dem eigentlichen Problem in der Türkei nicht, wenn es um Erdbeben-Sicherheit geht. Stattdessen kennt man offensichtlich alle Fehler der türkischen Regierung in und auswendig. Wirklich?
„Ganz Deutschland wäre erschüttert worden“ hieß es vor Tagen in der BILD in Zusammenhang mit dem verheerenden Erdbeben in der Türkei. Inzwischen fahren Mainstream-Medien ihre besonderen Geschütze auf, um die türkische Regierung an den Pranger zu stellen. Eine Bestandsaufnahme:
Nach der Erdbebenkatastrophe im Südosten der Türkei hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan eine einwöchige Staatstrauer ausgerufen. Unterdessen sind die Hilfsangebote für die betroffene Region überwältigend.
Während die Mainstream-Medien in Zusammenhang mit der Türkei und deren Sanktionsgebaren gegen Russland die nächste Sau durchs Dorf treiben, importieren ungeachtet neuer EU-Sanktionen gegen den Handel mit fossilen Brennstoffen aus Russland, europäische Tanker weiter Erdöl-Produkte – und füllen damit selbst die russische Staatskasse.
Während die Ukraine um die Befreiung der okkupierten Regionen Luhansk und Donezk gegen Russland kämpft und von der Europäischen Union dabei tatkräftig unterstützt wird, scheint man den Konflikt in der aserbaidschanischen Region Bergkarabach mit der Kneifzange anzugehen.
Tagein, tagaus, seit einem Jahr, sucht die Türkei Antworten darauf, wer bei den kommenden Wahlen gegen den amtierenden Präsidenten der Türkei, Recep Tayyip Erdoğan, antritt.