Weil Schweden die im Madrider NATO-Gipfel gemachten Zusagen gegenüber der Türkei nicht einhalten will, steht der Schuldige sofort fest: die Türkei. Das ist nur die Spitze der Unverfrorenheit, die sich da eine Reihe von westlichen Ländern bislang geleistet haben. Sie sind diejenigen, die die NATO-Sicherheitspolitik aus den Angeln gehoben haben. Mit schwerwiegenden Folgen für die westliche Allianz und die Türkei, die mit im Boot sitzt.
Eine große Zahl von Unternehmen mit Sitz in der Europäischen Union und den G7-Staaten ist nach wie vor in Russland tätig und investiert weiter, wie aus einer neuen Studie der Universität St. Gallen über Beteiligungen westlicher Unternehmen in Russland hervorgeht. Doch der Westen stellt die Türkei ins Rampenlicht.
Die Meinungsfreiheit sei ein fundamentaler Teil der schwedischen Demokratie, schrieb der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson auf Twitter, zur Koran-Verbrennungsaktion eines schwedischen Politikers. Kurz danach trampelten Demonstrationsteilnehmer einer PKK-Demonstration auf den Hoheitszeichen der Türkei. In Mardin verteilten unterdessen junge Einwohner aus Protest Blumen an die christlichen Gemeinden der Stadt.
Am 20. Januar 1990 demonstrierten Tausende von Aserbaidschanern für Demokratie, Freiheit und die Unabhängigkeit von der Sowjetunion, was in einem Blutbad endete.