5. August 1101

Schlacht bei Mersivan - Merzifon

Die Schlacht bei Mersivan am 5. August 1101 - Nach der Schlacht bei Manzikert am 26. August 1071, bei der die türkischen Seldschuken unter Alp Arslan nördlich des Vansees die Armee des byzantinischen Feldherren Romanos IV. vernichtend geschlagen hatten, wandte sich Alp Arslan dem Westen Anatoliens zu und eroberte Gebiete bis weit über die heutige Provinzgrenze von Amasya.

Aufgeschreckt über die weiten Geländegewinne der Seldschuken und dem Hilferuf des jungen Königreichs Jerusalem, drängte Papst Paschalis II. auf einen neuen Kreuzzug. 

Im September 1100 verließ eine große Gruppe Lombarden Mailand, zumeist im Kampf ungeübte Kleinbauern, die vom Erzbischof von Mailand, Anselm IV., angeführt wurden. Als sie das Gebiet des Byzantinischen Reichs erreicht hatten, plünderten sie unbekümmert das Land, so dass der byzantinische Kaiser Alexios I. Komnenos sie bis zu einem Lager außerhalb Konstantinopels eskortieren ließ. 

Von dort aus brachen die Lombarden in die Stadt auf, wo sie den Blachernen-Palast plünderten. Der Kaiser ließ die Lombarden schnell auf die andere Seite des Bosporus bringen, wo sie sich bei Nikomedia - dem heutigen İzmit -niederließen, um auf Verstärkung zu warten.

In Nikomedia stieß im Mai eine kleinere, aber besser bewaffnete Gruppe von Franzosen, Burgundern und Deutschen unter Stephan von Blois, Stephan von Burgund, Odo von Burgund und Konrad, dem Konstabler Kaiser Heinrichs IV., zu ihnen. Hinzu kam noch Raimund IV. von Toulouse, einer der Anführer des Ersten Kreuzzugs, der nun in Diensten des byzantinischen Kaisers stand und zum obersten Anführer ernannt wurde. Alexios ließ sie von einer Truppe petschenegischer Söldner unter dem Kommando des General Tzitas begleiten.

Ende Mai marschierten diese Kreuzzügler Richtung Doryläum - dem heutigen Şarhöyük, ein Stadtteil Eskişehirs -, wobei sie der Route folgten, die Raimund und Stephan bereits 1097 gewählt hatten. Sie planten, ihren Weg über Iconium - dem heutigen Konya -fortzusetzen, aber die Lombarden, deren Volksstärke alle anderen Kontingente an Zahl übertraf, waren entschlossen, nördlich nach Niksar zu gehen, wo Bohemund von Tarent von den Danischmenden festgehalten wurde. Nach der Eroberung Ankaras am 23. Juni und der Rückgabe der Stadt an Alexios wandten sich die Kreuzfahrer nach Norden, wo sie umgehend von den Rum-Seldschuken angegriffen wurden. Die Türken schikanierten die Kreuzfahrer wochenlang; eine Gruppe, die Lebensmittel besorgte, wurde im Juli bei Kastamonu vernichtet.

Nachdem die Lombarden ihren Fehler erkannt hatten, wandte sich die ganze Armee nach Osten und fiel in das Gebiet der Danischmenden ein. Die Seldschuken unter Kılıç Arslan I., der ihre Uneinigkeit als Grund dafür ausgemacht hatte, dass sie den Ersten Kreuzzug nicht stoppen konnten, verbündeten sich nun mit den Danischmenden und Ridwan von Aleppo. 

Anfang August trafen die Kreuzfahrer auf die alliierten muslimischen Truppen von Kılıç Arslan I. und dem Aufgebot von Danischmend Ahmet Ghazi bei Mersivan - dem heutigen Merzifon. Die Kreuzfahrer waren in fünf Gruppen aufgeteilt: Burgunder, Raimund und die Byzantiner, die Deutschen, die Franzosen und die Lombarden. Die Lombarden als Vortrupp wurden am 5. August 1101 geschlagen, die Petschenegen desertierten, die Franzosen und die Deutschen mussten sich zurückziehen. 

Raimund wurde auf einem Felsen umstellt und von Stephan und Konrad gerettet. Die Schlacht ging am nächsten Tag weiter, das Lager der Kreuzfahrer wurde erobert, die Ritter flohen und ließen Frauen, Kinder und Priester zurück, die getötet oder versklavt wurden. Die meisten Lombarden, die keine Pferde hatten, wurden bald von den Türken aufgespürt und getötet. Raimund, Stephan von Blois und Stephan von Burgund flohen nach Sinope - dem heutigen Sinop - im Norden und kehrten mit einem Schiff nach Konstantinopel zurück.