Es kommt der unausweichliche Tag, bei der die Terrororganisation PKK nicht einmal mehr ein US-Flugzeug finden wird, an deren Fahrgestell sie sich festhalten und fliehen kann.
Zu den Punkten: Tom Barrack, der neu ernannte US-Botschafter in Ankara und Sondergesandter für Syrien, räumte in der Türkei während eines TV-Interviews ein, dass eine direkte Verbindung der SDF / YPG zur Terrororganisation PKK gebe.
Barrack erklärte auch, dass die Souveränität und territoriale Einheit Syriens nicht zur Debatte stehe.
Die SDF sind die YPG und die PKK. Wir schulden ihnen keinen unabhängigen Staat zu gründen. Es wird kein freies Kurdistan geben, es wird keinen freien SDF-Staat geben. - Tom Barrack
Der syrische Präsident Ahmed Shara unterzeichnete am 10. März ein Abkommen mit Ferhat Abdi Şahin, einem der Anführer der Terrororganisation PKK / YPG - der für Syrien zuständig ist -, in der festgelegt wurde, dass die syrisch-kurdische Gemeinschaft ein integraler Bestandteil des syrischen Staates bleibe, und ihre Staatsbürgerschaft und ihre verfassungsmäßigen Rechte garantiert werden.
Zudem wurde vereinbart, dass die SDF / YPG ihre Waffen abgibt und sich in die syrische Armee integriert.
Ferne wurde die Integration aller zivilen und militärischen Institutionen im Nordosten Syriens in den syrischen Staat, einschließlich der Grenzübergänge, des Flughafens Qamischli sowie der Öl- und Gasfelder vereinbart.
Noch sträubt sich der Anführer Ferhat Abdi Şahin, genannt Mazlum Abdi oder Mazlum Kobanê, das zuvor unterzeichnete Abkommen pö a pö umzusetzen, versucht Zeit herauszuschinden und die Trump-Regierung doch noch wieder für sich zu gewinnen.
Doch die US-Regierung hat die Flugzeuge schon symbolisch auf der Startbahn positioniert, denn die Türkei hatte das Signal zum "cleared for take-off" längst gegeben.
Denn, am Freitag hatte die Terrororganisation PKK im Nordirak begonnen, einen Teil ihrer Waffen symbolisch niederzulegen - auf schriftliche und mündliche Aufforderung des auf der türkischen Gefängnisinsel İmralı - einer Insel im Marmarameer - einsitzenden Führers Abdullah Öcalan.
Einer nach dem anderen legte in der Nähe der nordirakischen Stadt Sulaimaniyya Handfeuerwaffen in eine große Feuerschale - erst die Männer, dann die Frauen. Rund 30 waren es an der Zahl, von den etwa 2.000 noch im Nordirak operierenden Terroristen, darunter auch Besê Hozat, Führungspersönlichkeit der PKK. Dann entzündeten sie die Schale. Allen wurde zuvor eingebläut, keine Slogans von sich zu geben, zu tanzen, zu lachen, zu klatschen oder zu weinen. Entsprechend trocken verlief die Zeremonie.
Kurden: Spielball der Mächte
Drehen wir das Rad der Zeit zurück. Der Unternehmerverband von Malatya (MIAD) hielt im April 2006 im Rahmen des 3. Treffens einer Innovationsplattform eine Sitzung ab. Einer der Teilnehmer war der selbst aus Malatya stammende armenischstämmige Journalist Hrant Dink. In seiner Rede vor der MIAD, die er acht Monate vor seiner Ermordung am 19. Januar 2007 hielt, sagte er Folgendes:
Die Rolle, die die Briten, Franzosen, Russen und Deutschen in der Vergangenheit in diesen Ländern spielten, wiederholt sich heute. Das armenische Volk vertraute ihnen in der Vergangenheit. Sie glaubten, sie würden sie vor der osmanischen Unterdrückung retten, doch sie irrten sich. Sie kamen, taten ihr eigenes Ding, ihre eigenen Berechnungen, und gingen wieder, sodass Brüder gegen Brüder kämpfen mussten. Und genau das erleben die Kurden heute.
[...]
Heute ist Amerika gekommen, um im Nordirak einen kurdischen Staat zu gründen. Er ist zu einem Magneten für unsere kurdischen Brüder geworden. Was ist passiert? Ist noch etwas passiert? Ist Hoffnung entstanden? Das ist ein sehr gefährliches Vorgehen.
[...]
Das ist Amerika. Es kommt, macht seine eigenen Berechnungen, kümmert sich um seine eigenen Angelegenheiten, und wenn es fertig ist, geht es. Dann überlässt es den Menschen, hier ihre eigenen Schlachten zu führen.
Rund zwei Jahrzehnte später steht die PKK auf der Startbahn und schaut, auf welches Fahrgestell sie sich retten kann, während die Kurden in der Türkei oder in Syrien weiterhin entspannt ihre Freiheiten genießen. Sie haben sich nie wirklich und vor allem gänzlich, diesem Spiel hingegeben.
Was einen guten Politiker ausmacht? Kissinger: „Keine Angst vor Einsamkeit zu haben“
Und das wirklich interessante daran ist doch, dass dieser Schritt vom Vorsitzenden der türkischen Nationalistischen Partei MHP, Devlet Bahçeli, selbst losgetreten wurde - nicht etwa von einem freiheitlich-demokratischen Aktivisten, Bundesverdienstkreuz-Trägern oder Pazifisten aus dem Westen oder einem Kurden aus den Reihen der PKK oder seiner Schwesterorganisationen.
Devlet Bahçeli selbst forderte den Führer der PKK, Abdullah Öcalan, auf, die Terrororganisation zu Grabe zu tragen und das Land so voranzubringen. Es ging zwar ein Raunen und ein Schimpfen durch die Türkei, Bahçeli wurde gar des Landesverrats beschuldigt, als es aus seinem Munde selbst kam, aber er selbst beharrte darauf und hielt eisern an seinem Aufruf fest. Er brachte den Mut auf...
Und was tat sich im Westen? Es ließ auch den hartgesottensten Aktivisten, alle sogenannten Experten verstummen, der Devlet Bahçeli bislang vorwarf, ein Rechtsextremist zu sein, der die Kurden als Feinde vermarktet. Man wollte nämlich nicht sagen, wer diesen Prozess angestoßen hat, weil man es nicht zugeben konnte, dass man sich geirrt hatte.
Eine Schande, dass Devlet Bahçeli nicht erwähnt wird!
So moniert Düzen Tekkal lediglich, dass die Terrororganisation PKK weiterhin in der deutschen Terrorliste stehe, während sie nicht einmal im Ansatz andeutet, dass es Devlet Bahçeli selbst war, der diesen Prozess erst angestoßen hat.
Ob Tekkal es auch für möglich hält, die Partei MHP aus den Verfassungsschutzberichten streichen zu lassen, Bahçeli für den Friedensnobelpreis zu nominieren?
Es ist eine Schande, dass dieser historische Tag so wenig Bedeutung erfährt medial!
Das ist eine Zeitenwende für Frieden im Nahen Osten. Heute hat die Arbeiterpartei Kurdistans, besser bekannt als PKK, offiziell die Waffen niedergelegt und den bewaffneten Kampf gegen den… pic.twitter.com/bKBDsr6ugO— Düzen Tekkal (@DuezenTekkal) July 11, 2025
Und was tat Öcalan noch? Er erklärte beinahe sinngleich wie der ermordete Hrant Dink, dass dieser Bruderkampf aufzuhören hat, dass die Mächte ein böses Spiel mit den Kurden spielen würden.
Ich hätte so gerne die Gesichter der Aktivisten und Politiker im Westen nach diesem mutigen Schritt von Devlet Bahçeli, und nach dem Aufruf von Abdullah Öcalan gesehen. Und erst recht will ich sie sehen, wenn die letzte US-Maschine wie in Afghanistan, Syrien verlässt und Mazlum Abdi sich auf anderem Wege sich ins Ausland absetzt.