Erdogan und der Spagat zwischen Westen und Putin

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Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan traf sich heute in der Ukraine mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Ukraine. 

Bei dem Treffen in Lwiw im Westen der Ukraine, bei der auch die Geheimdienstchefs der Türkei und der Ukraine beiwohnten, ging es allen voran um das Ausloten, ob eine diplomatische Lösung zwischen Kiew und Moskau erreicht werden kann. Ein Thema war auch die Schwarzmeer-Getreideinitiative. Bei dieser spielt die Türkei eine entscheidende Rolle. 

Erdoğan betonte, dass die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine gewahrt bleiben müsse. Dabei forderte Erdoğan auch die internationale Gemeinschaft auf, mehr Verantwortung bei der Suche nach einer politischen Lösung im Konflikt zu übernehmen.

Bei dem trilateralen Treffen wurde auch der Austausch von Gefangenen erörtert. Laut Erdoğan arbeite man auch hier an einer Lösung. Ankara werde auch daran arbeiten und den ukrainischen Freunden zur Seite stehen. Erdoğan erklärte des Weiteren, dass man der Ukraine jede erdenkliche Hilfe, auch nach dem Ende des Konflikts, leisten werde.

Zu den Zusammenstößen zwischen ukrainischen und russischen Soldaten am Kernkraftwerk Saporiischschja erklärte Erdoğan, das man besorgt sei: "Wir wollen kein neues Tschernobyl erleben." 

UN-Generalsekretär António Guterres hatte am Mittwoch in einem Telefonat mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu über die Lage am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gesprochen. Die ukrainische Regierung und ihre westlichen Verbündeten fordern eine entmilitarisierte Zone rund um das Akw und einen Abzug der russischen Truppen.